08.11.2011 - 18.12.2011
Malerei ist Abenteuer bis heute. Das veranschaulicht die Dietmar Ullrich gewidmete Ausstellung "Zur Sache" der Hamburger Freien Akademie der Künste.
Ein Maler, der keiner Vergewisserung mehr bedarf, vergewissert sich, fragt seinen Möglichkeiten, seinen innersten Intentionen nach. Er "kommt zur Sache", zu den Dingen wie zum Eigentlichen seiner künstlerischen Zielvorstellungen.
Er beugt sich über Objekte, die er den drei Reichen der Natur wie der Welt der Technik entnimmt, Fund- und Wertstücke, die sein Atelier bevölkern und mit ihrer stillen Präsenz herausfordernd auf ihn wirken. Der Künstler, ein Meister des großformatigen Figurenbildes, nimmt sich zurück, prüft sich und seine Kunst am kleinen Format, in neuen Techniken, mit anderen malerischen Mitteln, die ein neues, hohes Maß an Spontaneität erlauben. Und einen Kreativitätsausbruch bewirken, als dessen Ergebnis Gebilde voll bezwingender Farb- und Leuchtkraft auf den Betrachter warten.
Die Gebilde werden größer, der Duktus gewinnt noch an Ausdruckskraft, geleitet durch eine malerische Intelligenz, die sich, ihrer Sache jetzt sicher, wieder ans große Format wagt. Ist hier der Gegenstand noch und ausschließlich Gegenstand, oder weist er, der Krähenflügel, der Baumstumpf, das verkohlte Stück Holz, der Totenschädel, nicht über sich hinaus weit ins Symbolisch-Emblematische und somit ins Gebiet der alten Fragen nach Stoff und Form, Inhalt und Gehalt?