Die Ägypten-Reisen des Impressionisten Max Slevogt (1868-1932) und des Bildpoeten Paul Klee (1879-1940) stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die intensive Auseinandersetzung mit der Landschaft sowie der Kunst und Kultur Ägyptens inspirierte beide Künstler zu eindrücklichen Bildern, die nun erstmals zusammen zu sehen sind. Ihre Gegenüberstellung spiegelt grundlegende Aspekte der Orientrezeption in der Malerei des frühen 20. Jahrhunderts. 1914 führte Max Slevogt eine akribisch geplante Reise von Kairo bis nach Assuan. In einem wahren Schaffensrausch verarbeitete er das Gesehene.
Ein Großteil der Ölbilder kam bereits 1915 nach Dresden und bildet eine einzigartige "Apotheose des Lichts". Paul Klee, der 1914 in Tunesien den Orient für sich entdeckt hatte, besuchte das Land am Nil zur Jahreswende 1928/29. Am Beginn der Reise noch enttäuscht, empfing er nach und nach entscheidende Impulse, die zu einer Zäsur in seinem späten Schaffen führen sollten. Gemälde und Arbeiten auf Papier, Fotografien und Dokumente, aber auch Zeugnisse altägyptischer Kunst lassen beide Künstlerreisen unmittelbar nachempfinden.