29.09.2012 - 06.01.2013
In Zusammenarbeit mit der Nolde Stiftung Seebüll wird im Herbst-Winter 2012/2013 eine Ausstellung zur Druckgrafik des Expressionisten Emil Nolde (1867-1956) stattfinden. Das druckgrafische Werk bildet einen eigenständigen, durch künstlerische Individualität und großen Facettenreichtum geprägten Bereich innerhalb von Noldes Schaffen und ist zugleich eng mit seinem malerischen Werk verbunden. Die Ausstellung nimmt die spezifischen Qualitäten der Grafik des Malers in den Blick und lässt die thematischen Schwerpunkte seiner Arbeit erfahrbar werden.
Das druckgrafische Werk Emil Noldes umfasst über 500 Radierungen, Holzschnitte und Lithografien. In der Grafik des Expressionismus verortet, unterscheidet sich Noldes Druckgrafik aufgrund der ausgesprochen malerischen Bildwirkungen deutlich von den stärker grafisch geprägten Arbeiten seiner Zeit-genossen wie Ernst Ludwig Kirchner. Emil Noldes Grafik ist zum einen durch die virtuose technische Beherrschung der verwendeten Drucktechniken geprägt und fasziniert gleichzeitig besonders durch die Lust des Künstlers am Experimentieren mit den malerischen Möglichkeiten der unterschiedlichen druckgrafischen Verfahren, mit verschiedenen Zuständen sowie mit farbigen Variationen.
Anhand der in der Ausstellung gezeigten Werkblöcke werden die Besucher neben den gestalterischen Charakteristika der Grafik Noldes auch die wesentlichen Themenfelder seines Schaffens kennenlernen. Ergänzend zu den in seiner Zeit typischen Motiven wie Akt, Porträt oder Landschaft sind für Emil Noldes Werk insbesondere biblische Themen sowie erzählerisch-phantastische Szenen charakteristisch, welche dem Betrachter tiefgründige, teils groteske Welten aufzeigen. So spiegelt sich auch im thematischen Spektrum der Grafik die Eigenständigkeit und Eigenwilligkeit des Künstlers. Seine druckgrafischen Landschaftsdarstellungen, besonders aber seine facettenreichen Menschenbilder sind bis heute von hoher Intensität und stellen Emil Nolde als Schöpfer eines vielschichtigen, sich kraftvoll neben seiner Malerei behauptenden grafischen Werkes vor.