08.11.2009 - 15.01.2010
Über die Künstler
Schaut man in die Geschichte der Kulturen, haben sich diese immer gegenseitig beeinflusst und somit immer neu geschaffen. Alireza Javadi, Hassan Jelveh und Soba do Cristo Toko sind in einer anderen als der unseren Kultur aufgewachsen. In ihrer Kunst fließen ihre Erfahrungen mit ihrer eigenen Kultur ein, ohne sich dem Einfluss der westlichen zeitgenössischen Kunst entziehen zu wollen.
Die Arbeiten von Alireza Javadi haben das Quadrat als Grundform. Seine Bilder entstehen in mehren Schichten. Nicht mit dem Pinsel gemalt, sondern in einer Art Frottagetechnik aufgetragen, werden lasierende Farbschichten übereinander geschichtet und immer wieder bearbeitet. Den Abschluss bildet eine Schicht aus durchsichtigem Lack. Alireza Javadi schafft so eine ineinander gewobene Tiefenstruktur aus Farbe. In den neueren Arbeiten fließen Elemente einer persischen Kalligraphie ein. Aber es ist keine lesbare Sprache, sondern es sind künstlerische Formen.
Hassan Jelwehs Bilder entstehen spontan im Arbeitsprozeß. Gestische Pinselschwünge können neben bewegten Farben stehen, dynamische Lineamente neben ruhigen Flächen. In einigen Bildern stellen sich Assoziationen von Landschaften oder auch gegenständlichen Elementen ein. Doch diese Gebilde bleiben immer zufällig. Hassan Jelwehs Bilder wirken ganz aus ihren Farben. Es sind meist wenige Farben, die aus ihren unendlichen Nuancen und Variationen leben. Es sind harmonische Farbklänge, aber auch spannungsgeladene Kontraste, die hin bis zu aggressiven Momenten reichen können.
In den Arbeiten von Soba do Cristo Toko verschmelzen afrikanische Formen mit kubistischen Elementen. Maskenhaft lassen sich Menschen, Tiere und Landschaften erkennen oder nur noch erahnen. Dabei leben Soba do Cristo Tokos Bilder ganz aus ihren expressiven Farben. Es sind farbenfrohe Bilder, die sich zwischen einer spontanen Leichtigkeit und einem dramatischen Ausdruck bewegen. Dabei spiegeln seine Bilder ganz persönliche Erlebnisse, Erinnerungen an die Heimat, Träume und Gefühle wieder. Ihr Realismus wird immer durch die Abstraktion der Formen aufgebrochen.