Seit 1875 entwickelte sich das Fischerdorf Ekensund am Nordufer der Flensburger Förde zu einem beliebten Aufenthaltsort von Malern aus allen Kunstzentren des deutschen Kaiserreichs. Die Dächer der vielen Ziegeleien, der Fährbetrieb und das Treiben der Fischer boten eine Fülle von Motiven und sorgten dafür, dass der Küstenort an der Ostsee und seine Besonderheiten auch unter auswärtigen Künstlern bekannt wurden. Gustav Schönleber und Eugen Dücker, beide Lehrer für Landschaftsmalerei an der Akademie in Karlsruhe und Düsseldorf, empfahlen ihren Studenten Ekensund als Studienort für den Sommer und rasch erweiterte sich der Kreis derer, die sich alljährlich zu Freilichtstudien einfanden. 1885 zählte auch der spätere Dachauer Maler Arthur Langhammer zu den Künstlern, die sich im Gasthaus der Familie Schumann einquartierten. Otto Heinrich Engel, der von 1892 bis 1910 jedes Jahr nach Ekensund kam, wurde zum Mittelpunkt der zweiten Generation von Künstlern, zu der auch die Maler Jacob Nöbbe, Erich Kubierschky und Walter Leistikow gehörten. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs leitete das Ende der Künstlerkolonie ein. 1920 wurde Nordschleswig und damit auch Ekensund dänisch, woraufhin die deutschen Künstler fernblieben oder auf die andere Seite der Grenze zogen. Die ehemalige Künstlerkolonie geriet für viele Jahre in Vergessenheit.