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Gemäldegalerie Dachau


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Sa/So/Feiertage 13.00-17.00 Uhr

Impressionen von der Grünen Insel. Irische Malerei 1870 - 1930

22.10.2010 - 13.03.2011

Aus verschiedenen Gründen verließen über zwei Millionen Iren im 18. und 19. Jahrhundert ihre kleine Insel im Atlantik. Die meisten gingen nach Großbritannien, die USA und Kanada. Auch die Künstler suchten in England und auf dem europäischen Festland Ausbildungs- und Ausstellungsmöglichkeiten. Neben London, Rom, München und Antwerpen war ihr Ziel vor allem Paris, das sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Zentrum für Künstler entwickelt hatte und mit großen Museen und Sammlungen, aber auch dem Salon, der königlichen Akademie und vielen privaten Kunstschulen aufwarten konnte. Schon James Barry (1741 – 1806), Daniel Maclise (1806 – 1870) und Alfred Elmore (1815 – 1891)aus Cork hatten in Paris studiert, doch erst mit dem jungen Dubliner Maler Nathaniel Hone (1831 – 1917) änderte sich nachhaltig die Richtung der irischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Er traf 1853 in Paris ein, studierte zunächst in verschiedenen Privatateliers und kopierte im Louvre die alten Meister. Dann lernte er Gustave Courbet, aber auch Camille Corot und dessen Schüler in der nahen Künstlerkolonie Barbizon kennen und wandte sich der Landschaftsmalerei zu. Von da an entstanden stimmungsvolle Ölbilder und Aquarelle nach der Natur in der Umgebung von Paris und von den französischen Küstenlandschaften der Normandie und der Bretagne. 1872 kehrte er schließlich nach Irland zurück. Sein von den französischen Impressionisten beeinflusster lockerer Malstil und seine helle, fast transparente Farbpalette prägten den Stil folgender Generationen irischer Maler, die ebenfalls die Pariser Kunstschulen sowie die Künstlerkolonien im Umkreis der Metropole und an der Küste aufsuchten.
Nach Jahren auf dem europäischen Festland kehrten viele von ihnen auf die heimatliche Insel zurück und setzten die fremden Einflüsse in ihrer Malerei um. Dort gab es zwar keine Künstlerkolonien nach dem Vorbild Barbizons, doch fanden sie vor allem an der Südwest- und Westküste unberührte Landschaften und unverfälschtes ländliches Leben.
Neben der Pleinairmalerei konnte sich weitgehend unberührt von europäischen Einflüssen in Irland eine realistische Malerei behaupten, die sich Motiven aus dem Leben der Bauern, der Fischer und kleinen Handwerker sowie gesellschaftspolitischen Themen widmete. Sie erzählt von Missernten, Hungersnöten, Auswanderung und dem Streben der Iren nach nationaler Unabhängigkeit.
Mit über 60 Gemälden und Graphiken aus städtischen und privaten Galerien in Cork und Limerick, sowie aus privaten Sammlungen vermittelt die Ausstellung einen Einblick in die bei uns weitgehend unbekannte irische Malerei der Zeit um 1900.

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