01.06.2008 - 25.08.2008
Otto Herbert Hajek (1927–2005) war einer der bekanntesten und einflussreichsten deutschen Bildhauer seiner Zeit. Nach anfänglichem Bezug auf den Expressionismus, entwickelte er sich zu einem Hauptvertreter des Informel in der Bildhauerei. Seine „Raumknoten“ und „Raumschichtungen“ hat er als Unikate in verlorerer Form sogar selbst gegossen. Mit dem Kreuzweg für Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee eroberte er sich im gleichen Stil die monumentale Form.
Seit den 1960er Jahren verfolgte er das Thema Farbwege. Farbbahnen ziehen sich zuerst über einzelne Plastiken aus Bronze oder Holz, greifen dann immer mehr in den Raum aus. Konsequent gelangte Hajek zu Projekten, in denen er architektonische Räume und schließlich Stadtplätze mit Form und Farbe gestaltete. Seine visionäre Vorstellung war: „Farbwege gehen über Städte und machen die Stadt dem Menschen als artifizielle Einheit bewußt. Farbwege sind Stadtkunst.“
Die Ausstellung aus Anlass von Hajeks 80. Geburtstag zeigt eine repräsentative Auswahl aus seinem vielfältigen Gesamtschaffen, das auch Zeichnungen, Grafiken und Gemälde umfasst. Die Stadtprojekte werden durch plastische Modelle, Entwurfscollagen und Originalfotos präsentiert. Sie bilden auch einen Schwerpunkt im Begleitbuch der Ausstellung, das die verschiedenen Entwicklungsstadien des Künstlers kompakt vorstellt.