Volker Bartsch, geboren 1953 in Goslar, zählt zu den prominentesten deutschen Bildhauern seiner Generation. Anlässlich seines 60. Geburtstages wird der Berliner Bildhauer im Georg Kolbe Museum mit einer umfassenden Ausstellung geehrt, die sich auf sein plastisches Werk und sein Wirken im öffentlichen Raum konzentriert. Volker Bartsch ist einem breiten Publikum vor allem durch den „Ammonitenbrunnen“ von 1985-87 vor dem Berliner Aquarium bekannt. Im öffentlichen Raum, vor allem in seinem Schaffenszentrum Berlin, finden sich eine Vielzahl weiterer Werke des Künstlers.
Die Ausstellung im Georg Kolbe Museum umfasst verschiedene Werkphasen des Künstlers und setzt bei den organisch-figurativen Bronzen der 1980er-Jahre ein, die in den urzeitlichen Formationen des „Ammonitenbrunnens“ kulminieren. Bartschs Weg zur Abstraktion vollzieht sich ab den 1990er-Jahren durch die Verwendung farbiger Stahlbleche, die er als Sammler auf den Berliner Schrottplätzen findet. Massive Keile und Stelen, die sich gegenseitig stützen und durchdringen, formen sich in seinen Skulpturen zu archaischen Konstruktionen. In seinem Werk erscheint wiederkehrend das Tor als Form und Symbol, das zur aktiven Teilnahme der Betrachter beim Um- und Durchschreiten auffordert. Auch bei seinen zu undurchdringlichen Hindernissen komprimierten Kompositionen steht die körperliche Materialerfahrung im Vordergrund, eine besondere Faszination für Oberflächen ist dabei zu beobachten. Schweißnähte oder Spuren der Schleifmaschine verweisen auf den Arbeitsprozess der Skulpturen. In jüngster Zeit schließlich lässt sich bei Bartsch eine Zuwendung zur Figuration feststellen, etwa bei der Serie „Fluch der Schönheit“, die sich den grotesken Überformungen des menschlichen Antlitzes durch die zweifelhaften Segnungen der Schönheitsindustrie widmet. Der Großteil der gezeigten Arbeiten wird vom Künstler für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.