Es liegen Welten zwischen Gerhard Marcks (1889-1981) und Christian Helwing (geb. 1969). Der eine steht für klassische, figürliche Bildhauerei, der andere für raumbezogene Konzeptkunst. Helwing, der an der Hochschule für Künste Bremen studierte, Meisterschüler von Yuji Takeoka war und heute in Riga lebt, befasst sich in seiner Kunst mit der Interaktion zwischen Objekt, Architektur und der Rolle des sich bewegenden Betrachters im Raum. Umfassende Raumskulpturen werden in seiner Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus die einzelnen Räume besetzen, gliedern und strukturieren. Die Werke von Gerhard Marcks wie zum Beispiel zwei dutzende Porträtbüsten oder lebensgroße Terracottafiguren werden Teil der eigenen Arbeit Helwings. Seine minimalistisch anmutenden plastischen Einbauten sind in der Lage, unverwechselbare wie prägnante Raumsituationen entstehen zu lassen.
Christian Helwings Werke bewegen sich zwischen Bildhauerei und Architektur. Seine Ausstellung ist das sichtbare und körperlich erfahrbare Ergebnis einer Recherche, die er über zwei Jahre im Museum machte. In dieser Zeit setzte sich der Künstler intensiv mit den architektur-, aber auch den sozialhistorischen Bedingungen des Museums auseinander sowie mit dem bildhauerischen Werk von Gerhard Marcks.