Gerhard Marcks (1889–1981) hat drei Monate an den Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs teilgenommen. Die getroffene Entscheidung, die gesehenen Gräuel bildnerisch nicht umzusetzen, prägte die kommenden Jahre. Er fertigte kleinformatige Bleistiftskizzen an, die Reiterdarstellungen aus der Kompanie zeigen. Außerdem setzte er sich mit der Volkskunst und der Wiedergabe von Blumen auseinander. Die Ausstellung präsentiert eine kleine Auswahl dieser Werke.
Im Sommer 2014 jährte sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum einhundertsten Mal. Die Publikation "Bildhauer sehen den Ersten Weltkrieg" erzählt nicht nur die Rolle des Ersten Weltkriegs für die Entwicklung der deutschen Kunst. Es geht um erfolgreiche deutsche Bildhauer, deren Erfahrungen künstlerisch umgesetzt in die Öffentlichkeit drangen. Wie für viele, so waren die Jahre von 1914 bis 1918 auch für Gerhard Marcks (1889-1981) eine außergewöhnliche Zeit. Sie warfen den 25-Jährigen, der sich soeben in der Kunstszene einen Namen gemacht hatte, aus der Bahn, verdichten sich aber im Rückblick zu einer Phase konzentrierter Auseinandersetzung, in der der Bildhauer eine Neuorientierung gelang. Die Kriegerlebnisse als solche spielen im plastischen Werk von Marcks kaum ein Rolle.
"Bildhauer sehen den Ersten Weltkrieg": Eine Publikation der Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e. V, Als Herausgeberinnen zeichnen Ursel Berger, Gudula Mayr und Veronika Wiegartz, Kustodin am Gerhard-Marcks-Haus
Die 2005 gegründete Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e. V. verbindet seitdem 37 auf Bildhauerei spezialisierte Museen in Deutschland. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind Ausstellungskooperationen, ein offener Informationsaustausch und gemeinsame wissenschaftliche Projekte.