Rolf Blume (geb. 1954) kreiert komplexe, mitunter raumgreifende Assemblagen. Sie evozieren Fremdheit und Vertrautheit zugleich. Seine großen Pfeilkörper (die ‚Finder’) sind abstrakt-figurale Konstruktionen unbekannter Bestimmung, aufwendig montiert aus vertrauten industriellen Massenprodukten oder deren Fragmenten. Die eigens für den Pavillon entstehende Installation zeigt erstmals einen neuen ‚Finder’, sphärisch im Raum gebunden und verortet durch einen schwebenden weißen Ring.
Der Hannoveraner Künstler arbeitet mit und an der Geschichte der Dinge und hinterfragt die ihnen scheinbar unumstößlich eingeschriebene Zweckgebundenheit. Blume schafft dabei raumgreifende Installationen aus Alltagsmaterialien, insbesondere aus industriell hergestellten Massenartikeln darunter Verpackungen, Gefäße, Telefonbücher oder Kabelbinder. Blume nimmt sich der Bedeutung der Dinge an, indem er sie nicht auf ihre primäre Funktion als Cremedose, Nachschlagewerk oder Schutzhülle hin befragt, sondern ihren Gehalt zweiter Ordnung in den Fokus nimmt. Hier greift die Kunstauffassung Blumes, den „verborgenen ästhetischen Mehrwert“ alltäglicher Dinge aufzuspüren sowie das Sinn-Potential einer Form freizusetzten, welches sich erst dann entfaltet, wenn der Gegenstand aus seinem einstigen Kontext gelöst und in einen neuen Zusammenhang gesetzt wird. Unter diesen Vorgaben schafft Rolf Blume Artefakte, indem er komplexe raumgreifende Strukturen aus einfachsten Wegwerfartikeln arrangiert, um sie zu einprägsamen visuellen Bildern zu verdichten: Bilder, deren Formen nicht nur aus konstruktiver Sicht beeindrucken, sondern die darüber hinaus die Offenheit der Dinge visualisieren und neue Inhalte generieren.