Roman Johann Strobl (geb. 1951) kreiert fragile, expressive Holzskulpturen. Er arbeitet sowohl mit der Kettensäge als auch mit den traditionellen Werkzeugen der Bildhauerei. Aufgrund ihrer Gestik und Haltung erinnern sie an Tänzer, die über den Boden zu schweben scheinen. Die Solistin, eigens für den Pavillon geschaffen, verharrt in ontologischer Meditation. Sie fragt mit ihrer dichten Beweglichkeit nach dem Sein des Einzelnen in diesem Moment.
Bei Strobl dreht sich augenblicklich alles um die von ihm geschaffenen „Seins-Tänzer“. Der in Kitzbühel geborene Bildhauer und Maler stellt vom 7. August bis 6. Oktober im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses seine anderthalb Meter große Holzskulptur „Die Solistin“ aus. Sie scheint in wilder Bewegtheit innezuhalten, sich ihrer „Solitudine“, ihrem Alleinsein, ihres Bei-sich-Seins sehr bewusst. „Die Bewegung ist ein starkes Element in meiner Arbeit“, sagt der in Hannover lebende Künstler, der in Tirol bei seinem Vater die Holzschnitzerei lernte. So tanzen die von ihm geschaffenen Figuren, die manchmal geradezu auf Zehenspitzen zu schweben scheinen, allein durch ihre Existenz, ihr Sein. Der Künstler hat sich vor allem mit seinen ebenso expressiven wie filigranen und heiter-dynamischen Holzskulpturen einen Namen gemacht. Sein Oeuvre umfasst neben Skulpturen aus Holz, Marmor und Stein auch ausdrucksstarke Bilderzyklen auf Leinwand sowie Zeichnungen. In der Reihe „Alpha heads“ schuf er eine Reihe von Kettensägen-Porträts von Gerhard Schröder, Otto Schily und Franz Beckenbauer.