09.07.2008 - 12.10.2008
Um 1500 blühte in Nürnberg die Buchkultur gleich in mehrfacher Hinsicht: Albrecht Dürer schuf seine Holzschnittfolgen des Marienlebens und der Apokalypse ursprünglich als große gebundene Bücher. Buchmaler wie Albrecht und Nikolaus Glockendon oder Jakob Elsner statteten Prachthandschriften mit wertvollen Miniaturen aus. Und humanistisch orientiertes Bürgertum und Patriziat trugen gewaltige Privatbibliotheken zusammen, manche galten gar als »Bücherfresser«. In der Ausstellung wird erstmals die Bandbreite des buchkünstlerischen Schaffens der Dürerzeit beleuchtet. Sie lässt den Bücher-Boom dieser Epoche mit seinen herausragendsten Beispielen neu entstehen. Erlesene Buchmalereien und seltene Dürer-Bände lassen materielle Pracht, wechselseitige Einflüsse, aber auch den steten Modernisierungsprozess des Mediums lebendig werden. Viele Handschriften und Drucke werden erstmals öffentlich ausgestellt. Erkenntnisgewinn für die Forschung verspricht vor allem die Zusammenführung bislang nie vergleichend präsentierter Buchmalereien, deren Authentizität und Zusammengehörigkeit nun neu bewertet werden kann.