Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, Postkarte, Kette, Fernglas, Boot Courtesy; Nina Hoffmann; Foto: Tobias Hübel
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Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen

GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, Foto: Peter Podkowik
GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, Foto: Peter Podkowik
Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, Postkarte, Kette, Fernglas, Boot Courtesy; Nina Hoffmann; Foto: Tobias Hübel
Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, Postkarte, Kette, Fernglas, Boot Courtesy; Nina Hoffmann; Foto: Tobias Hübel

Teerhof 21
28199 Bremen
Tel.: 0421 50 08 97
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
Do bis 20.00 Uhr

Timo Seber: Twitch

25.04.2015 - 28.06.2015

Timo Seber verknüpft gesellschaftliche Phänomene mit der eigenen Erfahrung und formt daraus Geschichten über unsere Wahrnehmung von Welt.
Ausgangspunkt für seine eigens für die GAK entwickelte Ausstellung TWITCH sind Videospiele und ihre im Internet übertragenen Wettkämpfe mit Millionenpublikum. Damit wird eine Community benannt, die eher Jugendlichen bekannt ist und doch an der Schwelle zum Massenphänomen steht. Dementsprechend bezieht sich der Ausstellungstitel auf eine der populärsten Internetplattformen der Videospielgemeinschaft. Eine globale und digital agierende Gemeinschaft aus zumeist jungen Menschen, die sich scheinbar ohne Rücksicht auf Geschlecht, Herkunft oder Erscheinungsbild konstituiert – und damit unabhängig von den Parametern, die unsere Vorstellungen von Erfolg oder unseren zwischenmenschlichen Umgang normalerweise wesentlich bestimmen. TWITCH steht für die Utopie einer Gesellschaft, die sich von herkömmlichen Wirkungsweisen unseres Miteinanders lösen und neue Wege finden könnte.
Ausgehend von diesen Ideen stellt der Künstler in TWITCH „eine Art provisorischen Trainingsraum“ (Timo Seber) für die Idee von einer Welt zusammen, in der Erfolg nicht mehr durch körperliche Vorzüge, Geschlecht oder Herkunft bestimmt wird: So sind etwa Kletterseile, die an den eigenen Schulsport erinnern, an ihren Lederenden mit Screenshots von Videospielen bedruckt und als skulpturale Ausformungen verschiedenartig im Ausstellungsraum verteilt. Ihnen sind T-Shirts aus ebenfalls mit digitalen Abbildungen bedrucktem Leder zugeordnet, die eine Mischung aus schützender Rüstung und Merchandising-Equipment, also Kommerzialisierung einer Idee ergeben. Seltsam futuristisch anmutende Luftmatratzen lehnen wie Körper aufrecht an der Wand und werden von großen Glasplatten fixiert, deren Oberfläche Bilder von Computer-Mäusen zeigen. Distanziert und fasziniert zur selben Zeit überführt Seber hier die Bildsprache des Internets in eine eigene Materialität und verknüpft sie mit kollektiven Erfahrungen wie Schulsport oder Campingausflug mit Luftmatratzen.
Timo Seber wurde 1984 in Köln geboren und hat an der Kunsthochschule für Medien Köln bei Marcel Odenbach und Johannes Wohnseifer studiert. Seine Arbeit wurde bisher u.a. im Bonner Kunstverein sowie in den Galerien Tobias Naehring und Schmidt & Handrup gezeigt. Er lebt in Berlin.
Die Ausstellung TWITCH findet statt anlässlich der letztjährigen Auszeichnung von Timo Seber mit dem Columbus-Förderpreis für aktuelle Kunst in Kooperation mit der ADKV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine). Der Columbus-Förderpreis wendet sich an Künstler/innen, die am Ende ihrer akademischen Ausbildung bzw. am Anfang ihrer künstlerischen Karriere stehen. Neben einem monatlichen Grundbetrag, der über ein halbes Jahr an den/die Preisträger/in gezahlt wird, sind mit der von der Unternehmensgruppe Columbus gestifteten Prämie eine Einzelausstellung in einem deutschen Kunstverein und eine begleitende Publikation verbunden.

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