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Gutshaus Steglitz (Wrangelschlößchen)


Schloßstr. 48
12165 Berlin
Tel.: 030 90 299 3924
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Öffnungszeiten:

nur währ. Ausstellungen:
Di-So 14.00-19.00 Uhr

Beatrice Schneiderreit / H. Henry Gowa: Malerei

10.09.2013 - 13.10.2013

„Farbe bekennen, weil Farbe durch alle Zeiten in den heiligsten Orten das Zentrum des menschlichen Geistes gewesen ist. Farbe ist genauso Opposition wie das Leben selbst, und jede Opposition zu jedem Farbton verändert den Farbton und die Opposition.“ Wie viel Credo des Meisters, wie viel Ermutigung für die Schülerin sich in diesen Sätzen verbirgt, mögen die Besucher der Ausstellung selbst herausfinden, eines jedoch sei vorausgeschickt: Beatrice Schneiderreit verdankt ihrem Lehrer H. Henry Gowa viel, begonnen mit dem Herstellen der Farben, Geheimnis bis heute und Basis ihrer beider Kunst.
Ihre Begegnung darf man schicksalhaft nennen: Da ist zum einen der gebürtige Hamburger, der sich bereits in den 1920er Jahren einen Namen als Bühnenbildner macht, 1933 nach Frankreich flieht, die berüchtigten Lager überlebt, nach Kriegsende Hochschullehrer in Saarbrücken und Offenbach wird, um sich dann als freier Maler in Berlin niederzulassen. Und da ist zum anderen die viel jüngere Berlinerin, die in einer Musikerfamilie aufwächst, Angewandte Kunst und Sprachen studiert und in Spanien gemeinsam mit ihrem Mann, einem Franco-Gegner, das Terror-Regime hautnah erlebt. 1967 kehrt sie mit ihrem kleinen Sohn nach Berlin zurück; einige Jahre später trifft sie Gowa, wird seine Schülerin, Assistentin, Lebensgefährtin.
Gowa, der „Maler der Menschlichkeit“, entzieht sich allen modischen Strömungen und Stilrichtungen. Was ihn ausmachte, war höchster Anspruch an sich, an seine Kunst und an die seiner Schülerin. Beatrice Schneiderreit, bereit, von ihm zu lernen und sich mit ihm auszutauschen, fand dennoch ihren ganz eigenen künstlerischen Weg. „Poetisch“ hat Gowa einmal ihre Arbeiten genannt, weil sie sich „den kosmischen Gesetzen der großen Natur fügen und gleichnishafte Klänge schaffen, Kompositionen über die Zeit hinausweisend zu Harmonien, die gültig bleiben“.

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