Nach seinem Foto-/Filmdesign-Studium widmete sich Wolfgang Weiss zunächst der Industriefotografie. Seine frühen Arbeiten zeigen einen Perspektivwechsel in der Darstellung von Industrie-Technik und ihren industriellen Produkten. Surreale und abstrakte Bilder. In den neunziger Jahren rückte die innere Quelle menschlicher Wirkkraft in den Fokus. Es entstanden hunderte der bekannten Prominenten-Porträts mit dem Roten Seil, über das die Porträtierten ihren roten Lebensfaden symbolisch visualisierten. Angeregt durch emotionale Hintergründe der Power-People, entstanden Anfang der Jahrtausendwende die Arbeiten „Tugenden“; inszenierte Sujets zum Ausdruck innerer Werte und tradierter Tugenden – wie Geduld oder Glückseligkeit. Seine heutige Arbeit, geprägt durch spirituelle Fragen des Seins, sind eine Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und Transzendenz. Fasziniert von naturwissenschaftlichen und philosophischen Erkenntnissen der Quantenphysik, die Geist, Willen und Emotionen als Ursache von Realitätsbildung betrachtet, interpretiert sein neues fotografisches Werk – die Photo-Qubits – die Magie der Quantengesetze. Photo-Qubits zeigen gespiegelte Licht-Teilchen eines Objekts, deren Lichtsprünge andere Wirklichkeiten des Objekts sichtbar werden lassen. Sie illustrieren eine mögliche Entfesselung subjektiv manifestierter Realität, quasi als philosophisch poetisierter Zugang zur Quantenwirklichkeit und unterscheiden sich fundamental von bisherigen Stil-Richtungen künstlerischer Fotografie.