01.02.2008 - 24.03.2008
Die Ausstellung widmet sich der Frage nach der künstlerischen Erfindung der so genannte Klangskulptur. Der österreichische Architekt und Künstler Bernhard Leitner hat Ende der 1960er Jahre in New York die erste Ton-Raum-Skulptur oder Architektur – eine aus mehreren Kanälen gespeiste Klangarchitektur – entworfen, ohne dass es damals die technischen Möglichkeiten ihrer Realisierung gab. Die Idee entstammte Leitners Interesse für den Raum (Architektur), klassischer und moderner Musik, modernem Tanz und dem technischen Instrumentatrium in der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Die gemeinsam mit Bernhard Leitner für den Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart konzipierte Ausstellung zeigt in Skizzen, Notaten, Modellen, Fotografien ausschließlich dieses frühe, sich zunächst nur theoretisch ereignende Experimentierfeld. Im Zentrum der Ausstellung, im White Cube, steht die Wiederaufnahme der ersten, 1971 bis 1973 mit Hilfe einer Kreisrelaisschaltung mit Handkurbel und eines Lochstreifen-Programmiergerätes tatsächlich realisierten Ton-Raum-Untersuchungen. Sie ist keine historische Rekonstruktion, sondern die mithilfe von modernen Steuerungsgeräten erstmals wieder realisierte erste Ton-Raum-Skulptur in der Geschichte der bildenden Kunst.
Seit 1968 gestaltet Bernhard Leitner Räume mit dem Material Ton/Klang und führt theoretische und praktische Ton-Raum-Untersuchungen durch. Seit 1979 stellt Leitner seine Ton-Raum-Objekte und Ton–Raum-Skulpturen international aus. Leitners Arbeiten waren u.a. im P.S.1, New York, Künstlerhaus Wien, ZKM Karlsruhe, Kunsthalle Bremen, auf der documenta 7, der Biennale Venedig, der Mediale in Hamburg und bei den Donaueschingener Musiktagen zu sehen. In Berlin wurden seine Arbeiten u.a. in der Akademie der Künste, auf dem Klangkunstforum und bei sonambiente 1996 und 2006 gezeigt. 1984 realisierte er die erste permanente Ton-Raum-Installation im öffentlichem Raum in der TU Berlin.