05.10.2008 - 24.02.2009
In der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts wird der Kunst in Joseph Beuys (1921-1986) eine Gestalt geboren, die in ihrem universellen Anspruch und ihrer genialen Bildlichkeit weit in die europäische Geistesgeschichte ausgreift. Kein Künstler des 20.Jahrhunderts hat sein Denken über die Beziehungen zwischen Kunst und Gesellschaft so komplex angelegt wie Joseph Beuys. Die Ausstellung des Hamburger Bahnhofs wird diesem großen Raum seiner Ideen eine Gestalt geben. Neben bedeutenden Kunstwerken im engeren Sinne wird zum ersten Mal der gesamte Kontext seines Denkens ausgebreitet. Hier wird das Universum Beuys als eine universitäre Form gezeigt, wenn man so will, als eine Form der von ihm gegründeten Free International University (FIU). Die Räume sind nicht nur Ausstellungsräume in herkömmlicher Weise, sondern Studienräume. 20 Jahre nach der letzten umfassenden Ausstellung in Deutschland, der große Ausstellungen in Zürich, Paris und London gefolgt sind, versucht diese Ausstellung das künstlerische, soziale, philosophische, politische, ökologische Engagement von Beuys in seiner Gesamtheit als ein einmaliges Phänomen einer künstlerischen Biografie zu fassen.
