Mit mehr als 300 Arbeiten ist die Ausstellung „Carl Andre: Sculpture as Place, 1958–2010" die bis dato umfangreichste Einzelausstellung dieses bedeutenden US-amerikanischen Künstlers. Auf rund 7500 Quadratmetern wird das gesamte künstlerische Schaffen Carl Andres aus über fünf Jahrzehnten vorgestellt. Unter den gezeigten Werken sind nicht nur die großen Bodenarbeiten, mit denen sich der Künstler einen Namen machte, sondern auch rund 150 seiner weniger bekannten Gedichte sowie eine Auswahl an Kleinskulpturen, Foto- und Papierarbeiten.
Carl Andre (geb. 1935 in Quincy, Massachusetts, USA, lebt in New York City) hat den Blick auf die Skulptur grundlegend verändert. Mitte der 1960er-Jahre fand er zu einer radikal neuen Auffassung von Skulptur, die ihn zu einem der Gründungsväter des Minimalismus machte. Andre arbeitet mit wenig oder nicht bearbeiteten Roh- und Industriematerialien, die er zu raumgreifenden Bodenskulpturen anordnet. Auch die Gedichte, die der Künstler seit den 1950er-Jahren verfasst hat, sind als konzeptuelle Erweiterungen seiner Skulpturen lesbar. Neben den Skulpturen bildet Andres konkrete Poesie einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung.