Die Ausstellung „Das Kapital. Schuld - Territorium - Utopie“ kreist um das wegweisende Werk Das Kapital Raum 1970–1977 von Joseph Beuys, das er 1980 für die Biennale in Venedig geschaffen hat. Dieses Monument, das erstmals in Berlin zu sehen sein wird, zählt zu den größten Environments in Beuys' Œuvre. Als Sinnbild seiner unaufhörlichen Suche nach einer lebbaren Alternative fasst sie seine künstlerische Arbeit der 1970er Jahre zusammen. In diesen Jahren bildete sich in Beuys' Denken eine neue Definition des Kapitals heraus, die, vom Geldwesen losgelöst, das schöpferisches Potenzial des Menschen in den Mittelpunkt des ökonomischen Denkens rückte: »Kunst = Kapital«.
Im Schatten der 2007 beginnenden Finanzkrise unternimmt die epochen- und raumübergreifende Ausstellung nun das Experiment, Beuys' Paradigmenwechsel konsequent zu verfolgen und dem Begriff des Kapitals auf den Grund zu gehen. Poetisch bis essayistisch formuliert die Gegenüberstellung zwischen repräsentativen Exponaten aus den reichen Beständen der Staatlichen Museen zu Berlin und jüngeren künstlerischen Positionen, die dringende Frage, was das Kapital war und ist – aber vor allem, was es sein könnte. Mit Kunstwerken und Musik, mit Filmen und Gegenständen aus aller Welt spürt die Präsentation dem Wesen des Wertvollen nach.