Der amerikanische Soziologe Richard Sennett hat das Scheitern einmal als das große Tabu der Moderne bezeichnet. Für Zweifel, Versagen, Misslingen ist wenig Raum in der heutigen Gesellschaft, mehr denn je ist Erfolg und Karriere, Leistung und Gewinnmaximierung gefragt. Doch ist das Scheitern nur Misslingen? Oder kann sich aus der scheinbaren Niederlage nicht zugleich etwas ungeahnt Neues, Anderes entwickeln? In der Kunst ist das Scheitern schon immer eng mit dem künstlerischen Schaffensprozess verbunden gewesen. Die Hamburger Kunsthalle präsentiert rund 20 Video- und Filmarbeiten von den 1960er Jahren bis heute: International bekannte Künstlerinnen und Künstler, darunter Marina Abramović, John Baldessari, Guy Ben-Ner, Steve McQueen und Christoph Schlingensief, gehen den vielschichtigen Aspekten des Scheiterns nach: lustvoll, tragisch, komisch, trauernd und überraschend.