12.10.2007 - 13.01.2008
Der 150. Geburtstag von Max Klinger im Jahr 2007 ist ein willkommener Anlass, seine überraschend vielfältige Wirkung in der europäischen Kunst um 1900 und in den folgenden Dekaden zu untersuchen. Seine wichtige und inspirierende Rolle wurde bisher noch nicht in einer Ausstellung thematisiert.
Klingers naturalistische und symbolistische Impulse einerseits, vor allem aber sein Einfluss auf die Künstler des Surrealismus andererseits sind bis heute nur wenig bekannt. Seine „Griffelkunst“ bestimmte so unterschiedliche künstlerische Positionen wie die von Käthe Kollwitz und Edvard Munch, Giorgio de Chirico, Max Ernst und Paul Klee. Die nachhaltige Etablierung der Graphik als künstlerische Form durch Klinger ist dabei genauso zu beachten, wie sein Versuch, einen Weg aus der „Stilverwirrung“ des Historismus zu finden. Ob er als Surrealist „avant la lettre“ ist oder gar „der moderne Künstler schlechthin“, wie Giorgio de Chirico meinte, soll zur leitenden Frage des Projektes werden.