27.03.2011 - 26.06.2011
Aby Warburg (1866-1929) zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Kunstwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts. Sein Lebenswerk galt insbesondere dem Aufspüren antiker Darstellungsmuster als expressive Vorbilder zur Wiedergabe menschlicher Leidenschaften in der Renaissancekunst. Hierzu entwickelte er den berühmten Begriff der Pathosformel, den er erstmals 1905 auf einem Lehrerkongress auf St. Pauli in Hamburg öffentlich vorstellte. Bislang unbekannt war in diesem Zusammenhang, dass Warburg für seinen Vortrag Kunstwerke aus der Hamburger Kunsthalle als Anschauungsobjekte zur Erklärung der Pathosformel ausstellte, darunter auch Werke von Albrecht Dürer und Andrea Mantegna. Diese von Warburg organisierte Ausstellung wird nun erstmals rekonstruiert und im Saal der Meisterzeichnung zu sehen sein. Ergänzt wird die Ausstellung durch Druckgraphik des 15. und 16. Jahrhunderts. Außerdem werden Quellenmaterial und Werke von Max Klinger und Arnold Böcklin gezeigt, die eine Einbindung der Ausstellung in die Zeit Warburgs ermöglichen.