Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
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Haus am Lützowplatz

Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin

Lützowplatz 9
10785 Berlin
Tel.: 030 261 38 05
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Of Light

14.02.2015 - 12.04.2015

… „vom Licht“ diese Übersetzung drängt sich so direkt auf wie ein Fingerschnippen oder ein Augenschlag. Vielleicht ist es die Dominanz des Begriffs „Licht“, welche hier unmittelbar die Richtung der Gedanken vorgibt. Das käme nicht von ungefähr. Man muss sich nur vor Augen führen, welche physikalische und biologische Relevanz „Licht“ hat, um zu verstehen warum ihm zahlreiche Mythologien, Religionen und Gesellschaftsbewegungen eine Schlüsselrolle einräumten: von der Sonnenreligion des Echnaton in Ägypten, über die Architektur der Gotik, den Nürnberger Lichtdom von Albert Speer bis zu der Künstlergruppe ZERO.
Doch »of light« bedeutet hier nicht nur „licht“ sondern auch „leicht“, eine Verbindung die im Englischen untrennbar besteht, im Deutschen noch anklingt, die schnell übersehen werden kann, aber für das Zusammenkommen der Positionen gerade in dieser Synthese der Bedeutungen den passenden Rahmen auffaltet. Denn es geht hier mitnichten um dogmatische Weltentwürfe, sondern primär um die „lichten“ und „leichten“ Qualitäten der ausgewählten Arbeiten.
Die Wirkung der Werke entsteht aus dem subjektiven Umgang der einzelnen Künstler mit Phänomenen von Entmaterialisierung. Diese Phänomene zeigen sich sowohl im Einsatz des Materials als auch teilweise in der Wahl von Relikten eines Bildmotivs. Dazu kommen individuelle Strategien luzider Inszenierung. Nicht das möglichst neutral präsentierte, minimalistische Objekt, also die möglichst unverfälschte physikalische Präsens ist hier von Interesse, sondern der Eindruck den das Material und/oder das Bildmotiv durch seine spezielle Beschaffenheit in Symbiose mit Licht erzeugen. So stellen sich eher folgende Fragen: Wie viel Material ist nötig, damit sich Licht strukturieren kann? Welches Material lässt welche spezifische Ästhetik konkret werden? Welche Art von Motiv eignet sich besonders um die Phänomene einer visuellen Immaterialität erfahrbar zu machen? Wie müssen Lichtquellen eingesetzt werden, um Spektren der Verfremdung freizusetzen? Im Ergebnis eines Schaffensprozesses unter diesen Prämissen weisen die Arbeiten eine Qualität auf, die je nachdem so leicht, so reflektierend, so flüchtig, so raffiniert und so täuschend ist, dass sie durchdrungen von Licht eine changierende Haptik freisetzt oder den Betrachter mit unsicheren Momente des Erkennens konfrontiert. Dadurch geht von den Arbeiten eine prekäre Sinnlichkeit aus.
Ohne dominierenden inhaltlichen Überbau kann das Licht hier durch Material, Netzhaut, Geist und Raum fließen. Diese Beweglichkeit ist untrennbar verbunden mit der visuellen Verflüchtigung konkreter Materialität. Wenn auch gefiltert, zurückgeworfen, aus spezieller Quelle stammend, so werden doch immer Bilder transportiert, und zwar genau die Bilder, die alles andere als feststehend sind, da sie sich in jedem Augenblick aus ihrer Beschaffenheit, aus der jeweiligen Position im Raum und je nach Lichtquelle neu definieren. »of light« ist Zeitraum und Ort für die Erfahrung dieser Fluktuation.

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