01.09.2012 - 30.09.2012
Die ehemalige Kongresshalle, heute Haus der Kulturen der Welt, ist eine Architektur-Ikone und Paradigma der Nachkriegsmoderne, die im Rahmen der Internationalen Bauausstellung in Deutschland manifest wurde. 1956 im Auftrag der US-Regierung von Hugh Stubbins, dem ehemaligen Assistenten von Walter Gropius in den USA, entworfen, wurde das Gebäude aus durchaus ideologischen Gründen auf einem künstlichen Hügel errichtet als ein nach Osten und Westen weithin sichtbares Zeichen der Freiheit.
Nur im September ist das architektonische Wahrzeichen im Rahmen der von Valerie Smith kuratierten Ausstellung Between Walls and Windows. Architektur und Ideologie als Großskulptur zu erleben, neu interpretiert durch künstlerische und architektonische Interventionen, die das ideologische Programm der Nachkriegsmoderne offen legen. Bei freiem Eintritt und von allen Himmelsrichtungen zugänglich entstehen neue Sichtweisen auf Form, Funktion und Geschichte.
Die Architektur der ehemaligen Kongresshalle und ihre Entstehungsgeschichte bilden den Ausgangspunkt für Between Walls and Windows. Architektur und Ideologie. Nicht das Gebäude an sich steht im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung, sondern die Ideen und Fragestellungen, die die Architektur als Instrumentarium in der Baugeschichte, Philosophie und Politik illustriert respektive beantwortet.
Die Ausstellung präsentiert 10 ortsspezifische Neuproduktionen von internationalen Künstlern und Architekten, die die Räume und Außenflächen des HKW inszenieren und zur Diskussion stellen, was „Architektur“ alles sein kann. Die lokale Geschichte der ehemaligen Kongresshalle wird auf globaler Ebene in der Gegenwart neu kontextualisiert und das Haus der Kulturen der Welt als Skulptur ins Zentrum gerückt.