Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
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Haus der Kunst München

Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter

Prinzregentenstr. 1
80538 München
Tel.: 089 21127 115
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-So 10.00-20.00 Uhr
Do 10.00-22.00 Uhr

BILD-GEGEN-BILD

10.06.2012 - 16.09.2012
Die Ausstellung widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit Medienbildern von gewalttätigen Konflikten. Wie sich die Berichterstattung der Medien in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, lässt sich an markanten Beispielen wie dem Zweiten Golfkrieg von 1990/91 und den Angriffen auf das World Trade Center vom 11. September 2001 darstellen. Auslöser des Zweiten Golfkriegs war die Invasion Kuwaits durch den Irak. Das Medienbild des Irak-Krieges basierte auf einem Memorandum, das amerikanische Militäreinheiten anhielt, Medienberichterstattung und Informationsfluss so zu kanalisieren, wie es den politischen Zielen der Militäroperation förderlich war. Hierdurch entstand das Bild von "chirurgischen Schlägen" und einem "sauberen" Krieg, von dem Aktionen und Angriffe, aber nicht die Folgen gezeigt wurden. Reporter durften sich ausschließlich eskortiert bewegen und konnten sich kein unabhängiges Bild von den Ereignissen machen. Die offizielle Bildproduktion bestand vorwiegend aus vom Geschehen distanzierten Nachtaufnahmen, Monitor- und Fadenkreuzbildern. Im Unterschied dazu wurden die Bilder der Angriffe auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 weltweit auf allen Kanälen übertragen. Die Ereignisse wurden dadurch verfügbar gemacht und gehalten und zeigten die Verwundbarkeit der USA. Wenn sich Künstler in Krisengebiete - und zum Teil in Lebensgefahr - begeben, tun sie dies oft auch ohne Einverständnis der Armee. Ihre Arbeiten unterscheiden sich von der journalistischen Berichterstattung, kreisen aber um ähnliche Fragen: nach Glaubwürdigkeit, Transparenz, Erzählformat, Aktualität, Relevanz und Tiefe. Die ausgewählten künstlerischen Werke befassen sich thematisch z.B. mit den städtebaulichen Folgen eines Krieges, den derzeitigen Schulungsmedien von US-Soldaten, oder den Spuren menschlicher (Kriegs-)Handlungen in Landschaften des Nahen Ostens. Genauso vielfältig sind die jeweiligen Erzähltechniken bzw. Formate: Nachrichtenfragmente von TV-Sprechern, die zu neuen Erzählungen zusammengefügt sind oder mit den Mitteln der Fotografie formulierte Zitate der Nachtbild-Ästhetik aus dem Zweiten Golfkrieg.

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