Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
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Haus der Kunst München

Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter

Prinzregentenstr. 1
80538 München
Tel.: 089 21127 115
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-So 10.00-20.00 Uhr
Do 10.00-22.00 Uhr

75-20 Haus der Kunst

10.06.2012 - 13.01.2013
2012 jährt sich die Eröffnung des Haus der Kunst zum 75. Mal. Gleichzeitig blickt das Haus der Kunst auf das 20-jährige Bestehen als "Stiftung Haus der Kunst GmbH" zurück. Das Haus der Kunst hat sich besonders früh mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit beschäftigt. Seit 1995 erforscht es diese Vergangenheit systematisch und stellt die Ergebnisse seiner Forschung den Besuchern nicht nur temporär, sondern dauerhaft zur Verfügung - als historische Dokumentation im Flur des Gebäudes (seit 1996), durch Veröffentlichungen (von 1997, 2000 und 2007), mit der Öffnung seines Historischen Archivs (2005) und mit der Internet-Datenbank www.gdk-research.de (2011). Bisher galt die Recherche vor allem der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs. Nun nimmt das Haus den Zeitraum von 1937 bis 1955 in den Blick. In diesen ersten 18 Jahren seiner Geschichte veränderten sich die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse entscheidend, und die Weichen für die heutige Ausrichtung des Hauses wurden gestellt. Die Veränderung vollzog sich in drei Phasen: - von 1937 bis 1944/45 diente das "Haus der Deutschen Kunst" als Symbol und maßgebender Ort für nationalsozialistische Kunstpolitik - von 1945 bis 1948 nutzte die amerikanische Militärregierung das Haus als Offizierscasino. Gleichzeitig suchte sie Anschluss an die internationale Moderne. Unter dem Oberbegriff "Re-education" richtete sie Ausstellungen wie "Altdeutsche Meister" (mit Werken aus den zerstörten Pinakotheken), "Das Jugendbuch" (die erste internationale Veranstaltung in Nachkriegsdeutschland) und "Französische Malerei vom Impressionismus bis zur Gegenwart" aus - von 1949 bis 1955 etablierte sich das Haus als Ort für nationale und internationale Kunst und Kultur und der von den Nationalsozialisten verfemten Moderne. Die für "75/20 Haus der Kunst" ausgewählten Werke bilden die Breite dieses Spektrums ab: Sie wurden zwischen 1937 und 1955 im Haus der Kunst gezeigt. Die gegensätzlichen Kunstauffassungen dieser Zeitspanne waren beide in namhaften internationalen Großausstellungen vertreten: 1937 präsentierte die Pariser Weltausstellung ein Modell des "Hauses der Deutschen Kunst" im deutschen Pavillon; bei der documenta 1 im Jahr 1955 gelang Arnold Bode mit Künstlern, deren Werke in "Entartete Kunst" gezeigt worden waren, ein Entwurf der internationalen Moderne. Die Ausstellung zeichnet diese Entwicklung in ihrem internationalen Zusammenhang nach. Sie verdeutlicht exemplarisch, was Okwui Enwezor unter einem "reflexiven Museum" versteht: der zeitgenössischen Kunst verpflichtet zu sein, und gleichzeitig die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen und zu übermitteln.

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