Ivan Kožarić (geb. 1921, lebt und arbeitet in Zagreb) gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern Kroatiens. Seit Ende der 1940er-Jahre entwickelte er sich zu einer zentralen Figur in den Nachkriegs-Avantgarde-Bewegungen des ehemaligen Jugoslawien. Wenngleich Kožarić in Kroatien als anerkannter und einflussreicher Künstler gilt, stellt die Ausstellung im Haus der Kunst, die mehr als fünf Jahrzehnte seines komplexen künstlerischen Œuvres präsentiert, die erste vertiefende Präsentation seiner Werke außerhalb Kroatiens dar. Kožarić war Mitglied der Avantgarde-Gruppe Gorgona (1959-1966), die in ihrer "Anti-Kunst" die geistige Haltung gegenüber der Form als vorrangig betrachtete. Auch danach behielt er den Sinn für Einfachheit und einen schnellen, erkennbaren Gestus bei. In seinen Arbeiten thematisiert er die Grenzen der traditionellen Kunstgattungen: So bearbeitet er dasselbe Thema gleichermaßen in Skulptur, Zeichnung und Fotografie oder vergibt den gleichen Titel an ein Einzelwerk wie an eine Serie von Arbeiten. Das Werk Ivan Kožarićs, der bereits früh in seiner Karriere Anerkennung im Ausland fand, war prägend, sowohl innerhalb seiner Generation, als auch für jüngere Künstler.