19.09.2008 - 11.01.2009
Das 20. jahrhundert wurde in einer zeit der glaubenserschütterung geboren. die philosophie nietzsches mit der aussage „gott ist tot“, die behauptung max webers von der „entzauberung der welt“ waren ausdruck dieser spirituellen krise, die zu einem veränderten verhältnis des menschen zur religion führte. dies bedeutete jedoch nicht das ende der metaphysik in der kunst; es scheint vielmehr, als stünde die moderne kunst von kandinsky bis francis bacon, von barnett newman bis bill viola gerade zu den metaphysischen fragen in enger beziehung. künstler zeigten und zeigen den willen, neue formen für ihre bestrebungen zu finden, das unendliche zu begreifen. die groß angelegte ausstellung „traces du sacré“ erkundet die herausragendsten künstlerischen darstellungsweisen dieses weges im 20. jahrhundert und zeigt, wie dieser auch weiterhin und bis heute zur erfindung neuer ausdrucksformen führte. präsentiert werden werke u.a. von constantin brancusi, maurizio cattelan, paul chan, jake & dinos chapman, giorgio de chirico, marcel duchamp, lucio fontana, caspar david friedrich, paul gauguin, damien hirst, ferdinand hodler, alexej von jawlensky, martin kippenberger, kasimir malewitsch, piet mondriaan, edvard munch, bruce nauman, gerhard richter u.v.a. ebenfalls aufgenommen sind einige nicht-westliche arbeiten, um die allgemeingültigkeit der spirituellen frage zu verdeutlichen.