21.05.2010 - 22.08.2010
2003 wurden neben der bildenden kunst auch architektur, design, mode, film und fotografie zu programmatischen schwerpunkten des haus der kunst. dem erweiterten programm folgte ein neues erscheinungsbild von thomas mayfried, das mit assoziationen zu kino, bühne und zirkus jonglierte und auch auf das gebäude selbst bezug nahm.
das haus der kunst ist eines der ersten architektonischen propagandaprojekte des ns-regimes. die historische innenarchitektur sowie die originalbeschriftung in versalien sind zum großteil noch vorhanden. thomas mayfrieds entwurf führte nun das gegenteil ein: kleinschreibung und asymmetrie; um die idee von kino, bühne und zirkus zu illustrieren, wählte er eine punktschrift, die sich mit der neuen hausschrift, der wenig prätentiösen, weltweit verbreiteten helvetica, optimal kombinieren ließ. bis 2003 waren immer wieder abstraktionen der fassade als logo verwendet worden. da aber 2003 der offene umgang mit der geschichte des hauses teil des künstlerischen programms wurde, führte mayfried die wortmarke „hausderkunst" ein.
die präsentation ermöglicht einen blick in das studio des designers und den prozess des entwerfens; sie zeigt einflüsse und favourites: arbeiten von william klein, alexander rodtschenko, dan graham, massimo vignelli u.a. gleichzeitig eröffnet sie die diskussion über kommunikationsdesign für kunstmuseen, indem stilbildende designs vorgestellt werden, wie z.b. arbeiten von wim crouwel für das stedelijk museum amsterdam, von mevis & van deursen für das museum boijmans van beuningen oder etwa von spin für die whitechapel gallery london.