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Haus Peters


Dörpstraat 16
25882 Tetenbüll
Tel.: 04862 681
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Nikolaus Störtenbecker: Querbeet

17.10.2015 - 28.02.2016

Ab dem 17.10. ist der Künstler Nikolaus Störtenbecker mit der Ausstellung „Querbeet“ zu Gast. Zum 75. Geburtstag des Begründers der norddeutschen Realisten zeigt das Haus Peters einen Querschnitt seines Werkes. Der Ausstellungstitel „Querbeet“ ist dabei doppeldeutig zu verstehen: Es ist sowohl ein Streifzug durch das Lebenswerk des Künstlers als auch ein gärtnerischer Ausflug mit Rosen- und Blumenbildern sowie Gartenszenen.
Nikolaus Störtenbecker (*1940) ist so etwas wie der Ziehvater der jüngeren Generation der „Norddeutschen Realisten“, die sich längst als eine Art Markenzeichen der Schleswig-Holsteinischen Kunstszene etabliert haben. 1965 war Störtenbecker Mitbegründer der Künstlergruppe ZEBRA, die sich vom damals herrschenden Informel abwandte und einen neuen Realismus in der Kunst forderte; in den späten 70er Jahren gab es eine weitere Zensur im künstlerischen Schaffen Störtenbeckers, nämlich die konsequente Rückkehr zum Naturalismus, die Rückkehr zur Plenair-Malerei, gleichsam eine Hommage an die Landschafts- und Genremalerei der norddeutschen Künstler des 19. Jahrhunderts.
In der Ausstellung werden werden hauptsächlich Ölgemälde und Farbholzschnitte nach japanischer Art präsentiert. Stillleben, Interieurs und Porträts sind die Themen, aber vor allem auch die norddeutsche Landschaft und insbesondere die Gartenlandschaft direkt vor seiner Tür im heimischen Munkbrarup – Ruhepol und Inspiration zugleich für den Künstler, der in ihr das perfekte Zusammenspiel von Natur und Kunst sieht. Hier findet er die künstlerische Freiheit mit den zeitgenössischen Konventionen brechen zu können. Die Landschaftsmalerei verlangt nach Spontaneität, nur kurze Momente bleiben, um die jeweilige Stimmung auf die Leinwand zu bannen. Störtenbecker malt, was sich ihm anbietet: „Dinge, die von selber zu mir sprechen, kann ich am besten malen.“ Sie geben dem Auge quasi „geheime Zeichen“ und „drängen sich freundschaftlich auf“.
So entstehen intime Naturansichten, die jedoch keine fotorealistischen Wiedergaben sind, sondern die Natur in eine eigene Formensprache übersetzen. Eine ausgeprägte Farbigkeit und eine fast schon abstrakte Bildkomposition relativieren den Vorwurf der Gefälligkeit, der ihm oft nach seiner Rückkehr zum reinen Naturalismus gemacht wurde.
Für Nikolaus Störtenbecker jedoch besteht das Wesen eines Kunstwerks darin, etwas zur Erscheinung zu bringen – und selbst wenn dies „nur“ schöner Schein ist, so ist auch das ein legitimes Anliegen.
„Ohne Zweifel ist die Oberfläche die wahre Essenz, denn sie ist mit den Sinnen zu erfassen, und sie liegt im Atmen und Blühen des Lebendigen und in den Lichtern und Schatten, den Farben und Formen des Unbelebten“, formuliert es der Künstler selbst.

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