02.06.2012 - 10.08.2012
Der Heidelberger Kunstverein präsentiert mit der Ausstellung „Echos“ die erste umfassende Einzelausstellung von Heide Hinrichs in Deutschland. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis steht das Interesse an dem Verhältnis von Sprache und Körper zum Raum. Ihre daraus resultierende skulpturale Auseinandersetzung stellt eine semantische Untersuchung von Objekten und alltäglichen Gegenständen dar. Hinrichs spürt der Bedeutung von Dingen, Orten und Erinnerungen in einem ihr eigenen Übersetzungsprozess nach. Die Künstlerin entwickelt in diesem Verfahren eine minimalistische Haltung, die einen imaginierten Ursprung des Objektes unerwartet zum Vorschein bringt.
Für die Ausstellung „Echos“ bildet das Motiv des Hauses als Resonanzkörper ein zentrales Moment der ortsbezogenen Installationen, in der die Ausstellungshalle selbst zum skulpturalen Gegenstand wird. In einer mehrteiligen Zeichnungsserie spürt die Künstlerin dem Nachhall von Geschichte auf physischer und psychischer Ebene nach. Durch beide Ansätze erfahren die Verbindungen von verbalen und architektonischen Räumen eine neue Beschreibung.
„Echos“ ist die zweite Ausstellung in der Reihe „Einzelausstellung: Nicht alleine“ in deren Zusammenhang zwei wichtige Ausgangspunkte der künstlerischen Praxis von Heide Hinrichs in die Ausstellung einbezogen werden. Diese beziehen sich auf das Werk der amerikanisch-koreanischen Künstlerin Theresa Hak Kyung Cha (1951-1982) und des deutschen Schriftstellers W.G. Sebald (1944-2001). Ihre jeweilige Form der Auseinandersetzung mit Erinnerung und Exil stehen in Interaktion zu den ausgestellten Arbeiten von Heide Hinrichs.
Heide Hinrichs wurde 1976 in Oldenburg geboren und lebt und arbeitet derzeit in Brüssel. Sie studierte an der Kunsthochschule Kassel und an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. 2006 beendete sie das zweijährige postgraduierten Programm am Higher Institute of Fine Arts in Antwerpen. Im selben Jahr präsentierte sie ihre Arbeit in einer Einzelausstellung im Kunstverein Ahlen. Im Anschluss lebte sie vier Jahre in Seattle, wo sie 2010 im Seattle Art Museum die Ausstellung „Borrowed tails“' realisierte. 2008 hat sie an der Manifesta 7 in Rovereto, Italien teilgenommen.