Vitrinen sind Aufbewahrungsorte – Orte des Erinnerns und des Wissens. Jörg Baier inszeniert im Foyer auf zwei Schautischen eine Parade von abgelebten Gegenständen. In ihr werden archäologische Objekte aus der Sammlung des Kurpfälzischen Museums mit Bildmaterial aus seinem eigenen Archiv verwoben. Alltägliche und museale Objekte wurden abfotografiert, ausgedruckt, s/w-fotokopiert, in Fragmente zerlegt und zu einer gänzlich neuen Komposition zusammengesetzt. In den Collagen fügt sich Gegenwärtiges zu Vergangenem und die Dreidimensionalität der Objekte wird ins Zweidimensionale überführt. Plötzlich trifft ein Marmeladenglas auf antike Scherben, Rahmenleisten marschieren auf und Speerspitzen begegnen Zahnstochern. Jörg Baier montiert eine überzeitliche Bilderserie, die den Zersetzungsprozess in sich trägt. Kopierspuren schreiben sich in die Fragmente ein. Die Schautische sind hier nicht mehr Orte des detailgetreuen Bewahrens: Seltsame Landschaften von gesammelten Erinnerungen und sich wiederholenden Formen werden zu einem zweiten, phantasmagorischen Leben erweckt.