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Heidelberger Kunstverein


Hauptstraße 97
69117 Heidelberg
Tel.: 06221 184 086
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 12.00-19.00 Uhr
Sa, So 11.00-19.00 Uhr

Ulf Aminde: Der Noth gehorchend, nicht dem eignen Trieb

10.03.2012 - 20.05.2012
Titelgebend für die Ausstellung ist ein Zitat aus dem ersten Akt der „Braut von Messina“ von Friedrich Schiller. Für Ulf Aminde ist die Vorrede des Dramas ein Anknüpfungspunkt an seine eigene künstlerische Arbeit. Schiller beschreibt den Einsatz des Chores als denjenigen Moment im Drama, in dem die Reflexion des tragischen Geschehens und die Poesie zusammen fallen müssen. Diese Überlegung ist für Aminde ein Leitmotiv seiner performativen Arbeit.
Ulf Amindes künstlerische Praxis erörtert gesellschaftlich relevante Fragestellungen mittels Fotografie, Zeichnung, Film und Performance. Er erarbeitet in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen Bilder, die den Wunsch nach Gemeinschaftsbildung erzeugen. Rollenfindung, Identität, Krise und damit verbunden auch die eigene Position als Künstler stehen in seinem Werk zur Aufführung. Somit werden in seinen „sozialen Maschinerien und Komplizenschaften“ (Ulf Aminde) notwendigerweise Fragen nach dem Verhältnis des Einzelnen in Bezug zu einer Gemeinschaft thematisiert.
Für den Heidelberger Kunstverein wird Ulf Aminde die Notation von Gemeinschaft im Kontext seines filmischen wie bildnerischen Werkes präsentieren und – durch die Einbeziehung von Akteuren vor Ort – auch in Beziehung zu Heidelberg untersuchen. In den Räumen des Kunstvereins werden bildnerische und filmische Arbeiten Amindes zu einem Kollektiv von Arbeitsansätzen zusammengeführt. Untersuchungen zum „Reden an die Nachgeborenen“, dem „Chor der Unterbrechung“, dem „Streikorchester “, dem „Diskurs-Ding“ und der „Kommenden Gemeinschaft“, bilden die zentralen Motive der Ausstellung. Diese werden zusätzlich an fünf Terminen erprobt. Eine solche Präsentationsform hebt nicht nur die Eigenschaften der Arbeiten von Ulf Aminde hervor, sondern stellt sie als variabel zur Diskussion.
In einer Zeit, in der selbstbestimmtes künstlerisches Arbeiten nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden kann, beschreibt diese Collage unterschiedlichster Arbeitsansätze eine Dringlichkeit und zugleich die Möglichkeiten und Fluchtlinien zwischen Selbstbehauptung und gesellschaftlicher Verantwortung.
Ulf Aminde wurde 1969 in Stuttgart geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin.

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