03.07.2011 - 16.10.2011
Der Zeichner, Buchillustrator und Maler Gunter Böhmer, 1911 in Dresden geboren, absolviert seine Studienzeit in Berlin bei Emil Orlik und Hans Meid. Sein zeichnerisches Talent und kongeniales Einfühlungs-
vermögen in Literatur und Poesie lassen Böhmer schon bald zu einem international bekannten zeitgenössischen Illustrator wichtiger Werke nicht allein der deutschen, sondern der Weltliteratur werden. Werke von Fjodor Dostojewski, Thomas Mann, Franz Kafka oder Robert Walser gehören neben vielen anderen bedeutenden Autoren in die Übersicht seines vielfältigen buchkünstlerischen Schaffens.
Hermann Lauscher von Hermann Hesse illustriert Böhmer bereits 1933, weitere Illustrationszyklen zu Werken Hesses folgen. Zwischen Böhmer und Hesse entwickelt sich eine lebenslange Freundschaft, unterstützt durch die unmittelbare Nachbarschaft in Montagnola im Tessin, Wohnort von Gunter Böhmer bis zu seinem Tod im Jahr 1986. Neben den graphischen Reflexionen und Paraphrasen zu Hesses Erzählungen und Romanen entstehen aus Böhmers Hand eine Fülle von Portraits des Dichters und gemeinsamen Freunden, zahlreiche Zeichnungen und Skizzen aus seiner Umgebung und nicht zu vergessen sind die humorvollen Malbriefe in der Korrespondenz zwischen Böhmer und Hesse. Fügt man all diese bemerkenswerten Exponate zusammen, zeigt sich Böhmer ein Stück weit als zeichnerischer Chronist des Lebens Hesses in Montagnola.
Die Ausstellung, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Gunter-Böhmer-Archiv in Calw, wird anlässlich des 100. Geburtstag von Gunter Böhmer gezeigt. Sie stellt mit zahlreichen Werken den Zeichner und Illustrator Böhmer in den Mittelpunkt, auch mit Blick auf seine frühen künstlerischen Vorbilder. Anhand von Fotos, Briefen und Dokumenten gibt sie ebenso Einblick in die nahezu dreißig Jahre dauernde freundschaftliche Verbindung zwischen Böhmer und Hesse.