22.05.2011 - 21.08.2011
Die "Griffelkunst e.V." ist ein Verein, der deutschlandweit agiert und bereits 1925 vom Hamburger Volksschullehrer Johannes Böse ins Leben gerufen. Die Gründungsidee war, für vergleichweise wenig Geld Kunstwerke anzubieten, um auch weniger begüterten Menschen das Sammeln von Kunst zu ermöglichen. Mit dem Begriff "Griffelkunst" werden Kunstwerke bezeichnet, die mit Stiften auf Papier entstehen und mit künstlerischen Verfahren vervielfältigt werden können. Seit 1957 hat Horst Janssen immer wieder Werke für die Griffelkunst geschaffen. Es war der Beginn einer engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit, die annähernd vierzig Jahre lang bestehen bleiben sollte. Mit über hundert Motiven nimmt der virtuose Zeichner eine herausragende Position ein.
Die für die Griffelkunst entstandenen Werke zeigen das gesamte Spektrum seines Schaffens. An die ersten Lithografien, die Hafen und Küstenstriche zeigen, schließen sich skurrile, fein gearbeitete Radierungen der 60er Jahre an, in denen sich Janssen als ,Millionenstrichler' einen Namen machte. Darauf folgen Landschaften, Porträts und Kopien nach alten Meistern wie Füssli, Dürer und Callot. Zu sehen sind außerdem die beliebten Bildnisse von Schuhen, überraschende experimentelle Arbeiten mit Kugelschreiber oder Ohrfett und einzigartige Blätter wie eine übermalte Lithografie von Oskar Kokoschka und eine Gemeinschaftsarbeit Janssens mit Dieter Roth. Die Ausstellung zeigt nicht nur die 112 Radierungen und Lithografien, die zu Lebzeiten Janssens verlegt worden sind, sondern führt auch die spannende Entstehungsgeschichte einzelner Blätter vor.