Um 1715 erwarb der berühmte österreichische Hofjude Samson Wertheimer in Frankfurt am Main einen silbernen Chanukka-Leuchter. Fast 300 Jahre später tauchte dieser Leuchter in einem New Yorker Auktionshaus auf, wurde als Raubkunst erkannt und an die Nachfahren der während der Schoa aus Deutschland geflüchteten Eigentümer restituiert.
Die Ausstellung im Studienraum spürt der Geschichte dieses Leuchters nach, der auch Berührungspunkte zur Geschichte Münchens hat: Um die Mitte des 18. Jahrhunderts befand er sich im Besitz von Samson Wertheimers Sohn Simon Wolf Wertheimer, der als Finanzier der Wittelsbacher in München lebte. 1929 erforschten der Münchner Kunstsammler Michael Berolzheimer und der Kunsthistoriker Theodor Harburger die Geschichte des Leuchters, der sich mittlerweile bei Nachfahren in Hannover befand. Ihre Forschungen machten es möglich, den Leuchter an die rechtmäßigen Erben zurückzugeben.