08.09.2012 - 06.01.2013
Die Frage nach der Gestaltung der eigenen Existenz steht im Zentrum der Filme, Videos, Fotografien und Installationen der britischen Künstlerin Gillian Wearing (geb. 1963 in Birmingham, lebt in London). Als Mitglied der einst skandalträchtigen Young British Artists (YBAs) markiert Gillian Wearing, die 1997 mit dem Turner Prize ausgezeichnet worden ist, eine der stilleren und reflektierteren Positionen. Ein medienkritischer Blick auf Gesellschaft und Tabus, auf Fragen der Identität und kollektive Traumata stehen bei ihr im Vordergrund - und nicht die expressive Künstlergeste oder die Befindlichkeit der eigenen Person.
Gillian Wearing nutzt Fotografie und Film, um investigative Projekte zu realisieren, die sie in eine visuell überwältigende Bildsprache überführt. Berührend und analytisch zugleich eröffnen die Arbeiten einen eindringlichen Dialog zwischen Werk und Publikum und behaupten sich als zeitgenössische Weiterentwicklung des klassischen Mediums Porträt. Die Präsentation stellt die gesamte künstlerische Bandbreite von Fotografie und Video über Film und Installation von 1992 bis heute dar. Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Whitechapel Gallery London entwickelt wird, ist die erste Überblicksschau der britischen Künstlerin in Deutschland.