"... wie die Malerei durch das Auge, so sollte die Plastik durch die Hand als etwas Abtastbares wahrgenommen werden können", postulierte Ewald Matare 1928. Das Labor, der Ausstellungsraum der Abteilung Bildung, kommt dieser Forderung parallel zur Schau Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute nach: Es lädt zum Berühren und Ertasten ausgewählter Skulpturen etwa von Tony Cragg, Wilhelm Mundt und Paloma Varga Weisz ein. Denn besonders plastische Werke fordern aufgrund ihrer Formgebung, ihrer Material- und Oberflächenbeschaffenheit oftmals geradezu dazu heraus, sie durch Berührung zu erkunden - ein Reiz, dem in Museen aus konservatorischen Gründen selten stattgeben werden kann. Es bietet auch sehenden Besuchern die seltene Gelegenheit, die haptischen Qualitäten eines Kunstwerks zu begreifen, seine räumlichen Dimensionen körperlich zu erfassen und den Produktionsprozess anhand der hinterlassenen Spuren nachzuempfinden.