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Kallmann-Museum in der Orangerie


Schloßstraße 3
85737 Ismaning
Tel.: 0 89 9 61 29 48
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 14.30-17.00 Uhr

Menschenbilder – Künstler des expressiven Realismus

23.10.2009 - 07.01.2010
Eine Ausstellung u.a. mit Werken von Walter Becker, Albert Birkle, Hans Jürgen Kallmann, Josefine Mühlen-Schmid, Ernst Stadelmann und Alfred Wais In den letzten Jahren rückte das Schaffen der Künstler des expressiven Realismus immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Auch das Kallmann-Museum befasst sich zum wiederholten Male mit dieser Künstlergeneration, der auch Hans Jürgen Kallmann angehört, der Stifter des Museums. Unter dem Einfluss der Expressionisten entwickelte sich in der ihnen nachfolgenden Generation der um 1900 geborenen Künstler eine eigene Kunstströmung, die die realistische Malerei und die Errungenschaften der Moderne zu einer eigenen individuellen Bildsprache verband; der Kunsthistoriker Rainer Zimmermann prägte dafür den Begriff „Expressiver Realismus“. Viele Künstler dieser Generation waren im Nationalsozialismus verfemt, viele wurden durch jahrelangen Kriegsdienst am kontinuierlichen Schaffen gehindert. Oft wurde ein großer Teil ihrer Werke durch Bombenangriffe und Kriegswirren vernichtet. Nur wenige aus dieser Generation waren bereits vor 1933 so bekannt, dass sie trotz dieser Zäsur in ihrem Leben ihre internationale Bedeutung bewahren konnten. Die meisten dieser Künstler, die nach 1945 nicht den Weg in die Abstrakte Malerei gingen, gerieten ab 1950 ins künstlerische Abseits, der Kunstbetrieb wandte sich der Weltsprache der gegenstandslosen Kunst zu. Dennoch gewannen einige dieser Künstler regionale Anerkennung und fanden engagierte Sammler und Förderer. So machte sich zum Beispiel Albert Birkle einen Namen mit der Gestaltung von Kirchenfenstern, Hans Jürgen Kallmann wurde als Bildnismaler bekannt und Erich Glette und Walter Becker erhielten Professuren an Kunstakademien. Trotzdem wurden auch die erfolgreichen Künstler des expressiven Realismus als unangepasste Individualisten wahrgenommen und nicht als Teil einer breiten Kunstströmung. Im Schaffen dieser Künstler nimmt das Bild des Menschen eine bedeutende Rolle ein. Menschen in der Stadt und in der Natur, bei der Arbeit und im Gespräch, Akte, Porträts und Gruppenbilder zeigen, dass neben formalen oder kunsttheoretischen Problemen nach wie vor der Mensch dazu anregte, eindrucksvolle Kunstwerke zu schaffen. Das Kallmann-Museum zeigt zu diesem Thema Malerei und Zeichnungen von circa zwanzig Künstlern des Expressiven Realismus. Die Arbeiten stammen aus der Sammlung Joseph Hierling und aus dem Kallmann-Museum.

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