19.12.2008 - 19.03.2009
Das Jahr 2009 beginnt mit einer großen Werkschau des Malers Hans Jürgen Kallmann (1908-1991). Als junger Künstler 1937 als „entartet“ verfemt, erlangte er ab Mitte der fünfziger Jahre als Bildnismaler einen Ruf von europäischer Geltung. Trotz seiner Erfolge als Porträtmaler spielten Landschaften und Tiere ebenfalls eine bedeutende Rolle in seinem Werk. Diesen Bereich seiner Kunst in den unterschiedlichen Facetten vorzustellen, hat sich die Ausstellung „Der Natur auf der Spur“ zur Aufgabe gemacht. Es werden Zeichnungen, Pastelle und Malereien aus allen Schaffensphasen gezeigt.
In seinem Frühwerk schuf Kallmann expressive, oft fantastische Tierdarstellungen und Landschaften mit dramatischen Wolkenhimmeln, die in ihrer dunklen Intensität das kommende Unheil des Krieges ahnen lassen. Seine späteren Bilder wirken im Gegensatz dazu naturnäher, lyrischer und viel weniger düster.
Kallmanns Tierbilder zeugen von genauer Beobachtungsgabe und von Respekt gegenüber dem Mitgeschöpf. Er gestand Tieren eine eigene, naturhafte Persönlichkeit zu, die er eindrucksvoll festhielt. Zum Thema Landschaft schrieb Kallmann in seiner Autobiografie „Der verwundbare Stier“ folgendes:
„Ich glaube, dass nichts selbstbildnishafteres ist als die Darstellung einer Landschaft. Der Maler gießt alles in sie hinein was er empfindet, hier können die Naturformen und die Phantasie des Künstlers eine wunderbare Ehe eingehen, hier treibt die Quintessenz dessen, was den Maler bewegt und erregt, ihn zum Schaffensprozess an – die Stimmung der Natur und die Seelenlage des Künstlers zusammen verursachen die Gestaltung.“
Es werden mehr als sechzig Arbeiten zu diesen Themen ausgestellt. Sie stammen aus dem Besitz des Museums und von privaten Leihgebern.