06.07.2008 - 05.10.2008
Der Schriftsteller Günter Grass, der im Oktober 2007 seinen 80. Geburtstag feierte, wurde für sein Lebenswerk 1999 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Seinen Weltruhm verdank er vor allem seinem frühen Roman „Die Blechtrommel“.Heute ist Günter Grass unbestritten der bedeutendste deutsche Gegenwartsautor. In seinen Lebenserinnerungen „Beim Häuten der Zwiebel“ löste er mit seinem späten Eingeständnis, in jungen Jahren der Waffen-SS angehört zu haben, kontroverse Diskussionen aus.
Von Haus aus ist Günter Grass gelernter Steinmetz, der in Düsseldorf und Berlin Bildhauerei und Grafik studierte.Bis heute arbeitet er neben seinem schriftstellerischen Werk auch als Bildhauer und Maler, vor allem aber als Zeichner. Seine erste Ausstellung hatte er 1956 in Stuttgart, doch da war ihm das Schreiben schon wichtiger. „Ein schreibender Zeichner ist jemand, der die Tinte nicht wechselt“, sagte Günter Grass einmal.
Seine literarischen Themen und Figuren finden sich beim Grafiker und Bildhauer Günter Grass wieder: die Unke und die Schnecke, der Butt und die Rättin. Schreiben, Zeichnen und das plastische Gestalten stehen in seinem Werk nebeneinander, sie sind gleichermaßen wichtige und sich gegenseitig befruchtende Ausdrucksformen einer großen Künstlerpersönlichkeit: „Oft steht am Anfang eines Gedichts eine Zeichnung“, sagt Günter Grass, „ergibt sich der erste Wortansatz aus einer Zeichnung und umgekehrt…“
Die Ausstellung im Fruchtkasten gibt mit Radierungen und Lithographien, Zeichnungen und Malerei sowie mit Skulpturen einen Einblick in das bildnerische Schaffen von Günter Grass, das über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten entstanden ist. Dabei wird der enge Zusammenhang zwischen seinem bildnerischen und literarischen Werk sichtbar. Daneben soll mit dokumentarischen und literarischen Zeugnissen auch der Autor Günter Grass vorgestellt werden.