Cut & go – es klingt kurz und knackig, schnell und simpel. Materialien werden getrennt, zerteilt, zerschnitten. Auf den ersten Blick einfach, banal und alltäglich. Addieren sich im künstlerischen Arbeitsprozess zu diesen scheinbar simplen Verfahrensweisen verschiedene Arbeitsmaterialien und individuelle Techniken des Trennens, Teilens und Zerteilens hinzu, ergibt sich ein unüberschaubar weites Spektrum.
Wie gehen Künstlerinnen und Künstler mit den entstehenden Materialteilen, den Leerstellen und Brüchen um? Was geschieht mit den Schnittstellen und -teilen? Werden sie neu kombiniert, zusammengefügt und transformiert oder werden sie lediglich zu Resten, ja sogar zu Abfall? Hinterlassen sie Lücken? Oder bilden gerade diese Leerstellen das eigentliche Werk?
Die Ausstellung „cut & go“ vereint künstlerische Arbeiten auf Papier, mixed-media, performative Herangehensweisen, Skulptur und installative Beiträge. Präsentiert werden Kunstwerke, die sich durch Teilen, Schneiden und Trennen im weitesten Sinne auszeichnen. Das zentrale Interesse der Ausstellung liegt auf den unterschiedlichen Herangehensweisen der einzelnen KünstlerInnen, ihrer künstlerischen Haltung und ihren individuellen inhaltlichen Fragestellungen. Konzeptionelle Positionen, die trotz oder gerade wegen der Verwendung von trennenden Gestaltungsmitteln auf ihrer inhaltlichen Ebene auch eine politische oder gesellschaftskritische Dimension erreichen können. Denn jeder Schnitt hinterlässt nicht nur auf der materiellen Ebene Brüche, Lücken und Leerräume, sondern wirft Fragen nach individueller und gesellschaftlicher Vergangenheit und Zukunft auf.