17.12.2010 - 30.01.2011
Stift und Zettel, mehr braucht es nicht für eine Zeichnung. Denkt man. Dabei ist die Bandbreite dessen, was Zeichnung sein kann, doch riesig. Insofern ist der Titel der Ausstellung eine charmante Untertreibung. Denn in den Arbeiten von elf KünstlerInnen zeigt sich, dass Zeichnung bisweilen alle Grenzen sprengt. Mal ist es eine Papierskulptur, die nur noch materiell an angefangene Zeichnungen erinnert, mal hängen ausgeschnittene Zeichnungen über Gestellen im Raum. Flugzeuge am Himmel zeichnen ein Video, gerahmte Zeichnungen entfalten sich in den Raum hinein, Zeichungen stellen ganze Räume überhaupt erst her, sei es als Raumwand oder als Projektion. In Textilien ausgeführte Striche stehen selbstverständlich neben Graphit, Tusche und Kugelschreiber. Die Dortmunder Ausstellung beweist, dass eine kleine Skizze, eine Notiz mit Stift auf einem Zettel nur der Ausgangspunkt ist für Arbeiten, die die Zeichnung über sich selbst hinausführen. Wer bisher nicht ahnte, wozu Zeichnung fähig ist, wird hier überzeugt: Zeichnung ist kein vorbereitendes, gar nachgeordnetes Medium, sondern eigenständiges Genre mit der Möglichkeit zur großen Oper.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Tim Cierpiszewski
Theresa Frölich
Trixi Groiss
Anna Kolodziejska
Moussa Kone
Nina Märkl
Paula Mueller
Ute Ostermann
Pia Schauenburg
Adriane Wachholz