11.04.2008 - 18.05.2008
Die vom Künstlerhaus Dortmund initiierte Dortmunder Kunst-Kooperation basiert auf einer Zusammenarbeit mit dem Museum am Ostwall, dem Dortmunder Kunstverein und der Ev. Stadtkirche St. Petri. Im Künstlerhaus Dortmund als Basislager präsentiert sich die Künstlergruppe „Die Weissenhofer“ mit einer Gruppenarbeit. In Gegenüberstellung dazu präsentieren die Künstler in den als Satelliten funkitonierenden Kunst-Institutionen ihr Solowerk. Es wird ungewöhnliche, neue Einblicke geben in die Künstleridentität als solche, sowie in die konkreten, persönlichen Schaffens- und Ausdrucksweisen der eingeladenen Künstler. Die zeitgleiche Präsentation deckt Parallelen, Unterschiede und Wechselwirkungen in der Gruppen- und Einzelarbeit auf.
Als Basislager bezieht die Künstlergruppe „Die Weissenhofer“ das Künstlerhaus Dortmund, um von dort aus die Signale der Satelliten zu empfangen. Dazu werden z. B. drei Videomonitore im Künstlerhaus Livebilder aus dem Museum am Ostwall, der Petri-Kirche und dem Dortmunder Kunstverein zeigen, wo die Künstler mit Einzelpräsentationen zu sehen sind. Ein großer Stadtplan verbindet die dort eingezeichneten Stationen des Projektes.
Im Künstlerhaus thematisieren die Weissenhofer in gemeinsamen Arbeiten ihre Künstlerlegende, die sie sich anstelle des für Künstlergruppen der Moderne üblichen Manifestes gaben. (Nachdem der Weissen hof abbrannte, so will es die Legende, „entflohen die Brüder dem ärmlichen Dasein im Wallis, wo sie durch Löffelschnitzen und das Bemalen kleiner Holzscheiben mit alpinen Motiven zum Familienunterhalt beitragen mussten, in die neue Welt ...“ (Martin Stather, Mannheimer Kunstverein). Dort gründeten die Brüder Bob, Keith und Carl die Weissenhofer-Ranch, errangen erste Erfolge als Musiker und Kunstmaler und kehrten, als sie die die Eltern gut versorgt wußten, als Live Rock Band und Künstlergruppe „Die Weissenhofer“ in die Alte Welt zurück.) Die Legende der Weissenhofer, die sich bewusst an die Viten des Georgio Vasari an lehnt, und ihre künstlerische Umsetzung in gemeinsamen Arbeiten findet, spielt mit Künstlerklischees und thematisiert die mediale (Selbst-) Inszenierung als Teil des Kunstmarketings.
Im Künstlerhaus zeigen die Weissenhofer Relikte ihrer Geschichte wie z. B. den halbverkohlten Stiefel, mit dem Bob mit Mühe dem brennenden Weissenhof entkam, den letzten Fladen, den Milchkuh Lisa fallen ließ, den ersten Penny, den sie in den Staaten verdienten oder die Familienbibel, die sie immer begleitet hat... In Großfotos stellen die Künstler ihre gemeinsame Kind heit auf dem Weissenhof nach. Desweiteren werden Videos gezeigt, wie z.B. „Computerhackerclub“, „Healing I und II“ sowie dokumentarische Videos über Musiksessions, Ausflüge und Performances). Im „Archiv der Weissenhofer“ wird informiert mittels Katalogen, Plakaten, Einladungskarten, Zeitungsartikel, Fanartikel, Aktionsrelikte, Fotos, Musikbeispielen, Interviews...