Der Schwitzkasten ist physikalisch betrachtet ein rechteckiger Holzkasten mit Kopföffnung zum Ausspülen von Giftstoffen aus dem Körper. In dieser Ausstellung sind jedoch keine rechteckigen Holzkästen zu sehen, vielmehr stehen sie als Synonym für ausweglose Situationen, aus denen es sich zu befreien gilt. Anregungen hierfür liefern die Arbeiten der ausgestellten Künstler. Die Idee zur Ausstellung entstammt eigentlich einem Fotofund, bei dem ein Polizist eine Person in den Schwitzkasten (Polizeigriff) genommen hat und diese es nicht schaffte, sich wieder zu befreien. Aus dem Fotofund entwickelte sich interessehalber eine intensive Recherche über die Wortbedeutung von Schwitzkästen im Allgemeinen. So kamen viele verschiedene Schwitzkastenaspekte zusammen, die es notwendig machten, genauer „unter die Lupe“ genommen zu werden. Es fanden sich rein situative Aspekte, also Schwitzkästen aus Umständen rein persönlichen Empfindens oder Erlebens (Gewalt, Dominanz, persönliche Unterdrückung) und es traten Zwangslagen auf rechtsstaatlicher bzw. sogar globaler Ebene (Militärgefängnisse, Folter, Öko-Katastrophen) sowie aus dem Bereich der kommunalen Stadtentwicklung (Gentrifizierung) zu Tage. Aber auch rein visuelle Aspekte von Schwitzkästen fanden bei der Zusammenstellung der Ausstellung ihre Berücksichtigung. So werden neben Installationen, Videoarbeiten, Objektkunst und Performances auch Zeichnungen und klassische Malereipositionen in der von Jörg Daniel kuratierten Ausstellung gezeigt.
Bekannte Volksmärchen (Dornröschen) werden dabei ebenso thematisiert wie Tanz- und Theaterszenen, bei denen Menschen figurativ eng ineinander verschlungen sind bzw. durch Würgegriffe bedrängt werden.