„Franz Hitzler öffnet auf seine Weise Türen zu Wirklichkeiten, zu tiefsten existentiellen Bereichen. Was er zeigt, hat er so und nicht anders gesehen, das ist authentisch.“
So fasst der angesehene Verleger Kurt Prelinger das Wesen der Kunst Franz Hitzlers in Worte. Kurt Prelinger, ein leidenschaftlicher Kunst-Förderer und selbst Kunstschaffender, übergab seine private Sammlung von Arbeiten Franz Hitzlers, die ein Konzentrat der wichtigsten Gemälde, Grafiken und Papierarbeiten Hitzlers darstellt, 2013 als großzügige Zustiftung an das Künstlerhaus Marktoberdorf.
Radikal authentisch zeigt sich auch die Kunst Arnulf Rainers, der als „der Übermaler“ schon lange einen Meilenstein der Kunstgeschichte darstellt. Ein großes Highlight der Ausstellung sind daher ausgewählte Arbeiten von Arnulf Rainer, die als Leihgaben ebenfalls aus dem Besitz Prelingers stammen. Sowohl Franz Hitzler als auch Arnulf Rainer offenbaren in ihren Bildern die Auseinandersetzung mit der eigenen Existenz.
Trotz dieser Parallele stehen beide Künstler für sich, denn ebenso groß wie die Gemeinsamkeiten, die sie verbinden, sind auch die Unterschiede. Während Hitzler die verborgenen Tiefen des Ichs manisch expressiv auf die Leinwand projiziert, erweitert Rainer in seinen Face Farces das Abbild seiner selbst durch Ver- und Übermalungen. „Rainers Werk ist deshalb in allen Phasen Selbstdarstellung als Selbsterfahrung des Künstlers (…) Selbstrevolte in der Auseinandersetzung mit dem Wahn, dem Hässlichen, der Destruktion, der Komik und dem Tod.“