05.06.2012 - 26.08.2012
Die Grafikkunst ist in ihren zahlreichen Facetten in fast allen Kunstepochen verbreitet.
Die Ausstellung im Kulturellen Forum Langenfeld präsentiert einen neuen Blick auf diese alte Kunstrichtung und ihre Vielfalt. Sie widmet sich der speziellen Grafiktradition aus Tschechien und zeigt mit rund 50 Werken eine große Spannbreite an Grafiken von tschechischen Künstlern aus dem 20. Jahrhundert. Die Schau steht unter der Schirmherrschaft des Tschechischen Konsulats in NRW.
Die Grafikkunst hat seit der KuK-Monarchie in Tschechien einen hohen Stellenwert. Die Prager „Akademie für Kunst, Architektur und Design“ gilt als eine der ersten Universitäten, die das Fach Grafik anboten.
Ein Hauptvertreter in der Ausstellung ist Josef Istler, der der avantgardistischen Gruppen „Cobra“ angehörte und dessen Werke sich heute u. a. in der Nationalgalerie in Prag, der Tate Gallery in London oder dem Stedelijk Museum in Amsterdam befinden. Ihm zur Seite gestellt sind Künstler wie Karel Demel, Dana Puchnarová, Josef Liesler oder der Zeitgenosse Jiri Necas. Necas, dessen Werke sehr durch eine expressive Pinselführung an die des Informel erinnern, zeigt mit seinen Künstlerbüchern und Schwarz-Weiß-Zeichnungen noch einen weiteren Aspekt dieser tschechischen Grafiktradition: Bild und Text werden in einen Einklang gebracht und eröffnen somit neue Interpretationsmöglichkeiten. Die Bilder verstehen sich oftmals als eine Metapher von Wirklichkeit, führen ins Mystische und zeigen den Facettenreichtum des Alltäglichen. Kunst und Mythologie, Orient und Okzident gehen in den gezeigten Grafiken eine neue Verbindung ein. Die Ausstellung lädt die Besucher und Besucherinnen ein, sich auf neue Sehgewohnheiten einzulassen und den Blick auf Details zu richten, die oftmals bei der ersten Betrachtung verborgen bleiben, aber beim intensiven Studium der teils gestochen scharfen Miniaturen neue Horizonte eröffnen.