11.05.2011 - 13.11.2011
Im Jahre 1011, vor genau 1000 Jahren, gründete Bischof Detmar (1003-1023) das Kollegiatsstift St. Johann. Der Bau von Stift und Kirche südlich des Doms legte den Grundstein zur Bildung der Osnabrücker Neustadt. Die Johanniskirche ist bis heute ihr Herzstück. Das Kulturgeschichtliche Museum zeigt im Akzisehaus die Ausstellung "In die Wüste gebaut - 1000 Jahre Stiftskirche St. Johann", um an dieses historische Datum zu erinnern.
Die Ausstellung ist Teil einer Kooperation des Museums mit der Pfarrgemeinde St. Johann, dem Diözesanmuseum und der Universität Osnabrück. Das Kulturgeschichtliche Museum machte sich dabei zur Aufgabe, neben der Architektur des Gebäudes die Kirche auch als mittelalterlichen Lebensraum verständlich zu machen. Wissenschaftliche Unterstützung holte es sich dafür beim Nachwuchs der Universität.
Studierende der Kunstgeschichte erarbeiteten eine museumspädagogische Ausstellung, die die Architektur des Mittelalters am Beispiel von St. Johann in den Mittelpunkt stellt. Diese wird anhand von Modellen mit den anderen mittelalterlichen Kirchenbauten in Osnabrück verglichen. Das Verständnis der mittelalterlichen Sakralarchitektur steht dabei im Zentrum. Warum wurden Kirchen eigentlich so gebaut, wie wir sie heute kennen? Die Ausstellung erklärt die sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergründe.
Um den Kirchenbau in seiner Gestalt und Funktion insbesondere Kindern und Jugendlichen näher bringen zu können, wurde eigens eine "Bauhütte" entworfen. Das Werkstattprogramm führt sie an die Baukunst des Mittelalters heran. Die Ausstellung verspricht nicht nur spannende Unterhaltung für die ganze Familie, sondern verändert auch den eigenen Blick. Wer danach Osnabrücks mittelalterliche Kirche besucht, wird diese großartigen Räume sicher mit anderen Augen wahrnehmen.
