16.12.2007 - 30.03.2008
Das Kulturgeschichtliche Museum zeigt vom 16. Dezember bis 30. März in Kooperation mit dem Niedersächsischen Staatsarchiv Osnabrück und der Universität Osnabrück eine Doppel-Ausstellung zur 700 Jahre alten Vereinigung (1307) zwischen Alt- und Neustadt Osnabrück.
Wertvolle Urkunden aus dem Archiv und selten gezeigte Objekte aus dem Fundus des Museums setzen in der historischen Ausstellung "Stadtalltag um St. Johann" Schlaglichter auf das Leben in der Neustadt. Es geht um die Selbstständigkeit der Verwaltungsstruktur der Neustadt mit ihrem eigenen Rathaus, aber auch um Aspekte des Alltagslebens. Deutlich wird dabei, dass die Weber, die Schafswolle verarbeiteten, eine große Bedeutung für die Entwicklung der Neustadt hatten. Aber auch andere Beispiele aus der Berufswelt wie der Apotheker oder der Uhrmacher werden anhand interessanter Objekte beleuchtet. Mit dem Bau des Schlosses begann auch das höfische Leben Einzug zu halten: Wertvolle Exponate, ehemals von Ernst August I. in Auftrag gegeben und von der Wilhelm-Karmann-Stiftung für das Kulturgeschichtliche Museum erworben, runden das historische Profil der Neustadt in der Ausstellung ab.
Die Keimzelle der Neustadt war die ehemalige Stiftskirche. Um sie herum entwickelte sich eine Siedlung, die stetig größer wurde und schließlich eine eigene Verwaltungsstruktur herausbildete, an die noch heute das Rathaus in der Johannisstraße, gleich neben der Johanniskirche, erinnert. Der Begriff Neustadt wird erstmals in einem bischöflichen Verzeichnis von 1240 erwähnt. 1307 vereinen sich Alt- und Neustadt Osnabrück. Doch der Bau des Rathauses "auf der Neustadt" im Jahre 1348 bezeugt ein Fortbestehen ihrer Selbstständigkeit. Im gleichen Jahr gibt sich die Gesamtheit des Osnabrücker Rates eine gemeinsame Verfassung. Im Laufe der Jahrhunderte kämpft die Neustadt mehr oder weniger erfolgreich um ihre selbstständige Existenz, bis sie 1814 endgültig als Stadtteil Osnabrücks eingegliedert wird.
Im Jahr 2011 wird die ehemalige Stiftskirche St. Johann 1000 Jahre alt. Aus diesem Anlass wurde die Reihe "Profile Neustadt 2011" ins Leben gerufen. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen soll bis zu diesem Jubiläum auf die historisch gewachsenen Strukturen der Neustadt und ihre Besonderheiten hingewiesen werden.
Wie die Neustadt im Jahr 2007 aussieht, zeigt die Ausstellung "Fotografien aus der Osnabrücker Neustadt". Der Osnabrücker Fotograf Christian Grovermann hat das aktuelle Porträt der Neustadt in Bilder gefasst. Mit professioneller Präzision zeigt er in einer außergewöhnlichen Präsentation die besondere Vitalität dieses Osnabrücker Stadtteils. Spannend verbinden sich in dieser Schau das Vergangene mit dem Gegenwärtigen.
Im Anschluss an die Doppelausstellung wird eine Dokumentation erscheinen, die die Besonderheit der musealen Präsentation sichtbar machen und neueste historische Erkenntnisse beinhalten wird.
Der Auftakt zu "Profile Neustadt 2011" wurde von Hinrichs FotoFactory, Georgsmarienhütte, und Krüger Kommunikation Osnabrück besonders unterstützt. Sie konzipierten und realisierten die aufwendig gestalteten Fotomontagen in der Doppelausstellung 2007.